Wenn sich die ausreichende Tragsicherheit auch mit experimentell gewonnenen Daten rechnerisch nicht nachweisen lässt, schätzen wir die Erfolgsaussichten eines Belastungsversuches ab. Denn der Wunsch jedes Auftraggebers ist die Garantie, dass unser Versuch erfolgreich ist. Bei uns gilt die Devise: „Sie stellen das Bauwerk, wir decken die Tragreserven auf“. Letztere sind in unterschiedlicher Weise vorhanden und können mit Belastungstests quantifiziert werden. Der Durchschnittswert der Nutzlasterhöhung der letzten 150 untersuchten Hochbauwerke lag bei dem Faktor 1,5! Reserven bestehen z.B. aufgrund von
Basierend auf unserer Erfahrung aus Belastungsversuchen und Probebelastungen von Gebäuden können wir daher dem Bauherrn anlässlich eines Ortstermins meist mitteilen, dass die Erfolgsaussichten sehr hoch sind und die Ergebnisse immer besser sind als die der Berechnung – eine intakte Tragstruktur vorausgesetzt, die keine versteckten Schäden oder Mängel aufweist.
Anlässlich des Ortstermins wird auch der Umfang der Versuche abgestimmt. Normalerweise ist es ausreichend, aus allen betroffenen Deckenflächen typische Bereiche auszuwählen, die ca. 5% der gesamten Fläche betragen. Dabei ist es grundsätzlich wirtschaftlich, übereinanderliegende Deckenfelder zu wählen, da dann die Belastungsvorrichtung mehrmals genutzt werden kann.
Belastungsversuche von Bauwerken und Gebäuden mittels Probebelastungen stellen nach wie vor die Ausnahme dar und kommen nur dann zum Einsatz, wenn Berechnungen zuvor nicht erfolgreich waren. Die Legalisierung der Methode durch die DAfStb-Richtlinie „Belastungsversuche an Massivbauwerken“ erleichtert seit 2000 das Verfahren, wenn Einzelne über die Zulässigkeit von Belastungsversuchen unzureichend informiert sind.
Ist die Entscheidung gefallen, dass Belastungsversuche mittels Probebelastungen von Bauwerken und Gebäuden als Alternative in Betracht kommen, kann das (erfolgreiche) Ergebnis je nach der Vollständigkeit der Unterlagen, der Zusammenarbeit und Terminplanung aller Beteiligten sehr kurzfristig vorliegen. Der Rekord beträgt 14 Tage nach der ersten Kontaktaufnahme. Im Durchschnitt vergehen jedoch je nach Komplexität der Aufgabe 4 – 6 Wochen, in denen wir die Aufgabe analysieren, ein Konzept erarbeiten, die Versuchsplanung absprechen und die Belastungsversuche durchführen. Im Vergleich zu einer konventionellen Verstärkung oder eines Abrisses und Neubaus ist dies ein unschlagbar kurzer Zeitraum. Die Ergebnisse und damit die Planungssicherheit für den Baufortschritt liegen sofort nach Beendigung der Versuche vor und werden in einem Kurzbericht dem Auftraggeber umgehend schriftlich bestätigt. Eine ausführliche Dokumentation der Probebelastungen mit Beschreibung, Zeichnungen, Messprotokollen und Fotos folgt meist innerhalb eines Monats.