Im Theater wurde eine neue Feuerlöschanlage verbaut, die das Wasser aus einem Bassin pumpt. Die Pumpen sollen laut Hersteller regelmäßig angefahren werden, was zu einem Druckstoß in der Rohrleitung führt (DN150 {159 x 3 mm} aus Kupfer in Ausführung „R 290 hart“ nach DIN EN 1057 und VdS 2100, für Druckstufe PN 16 geeignet). Dabei bewegt sich die Rohrleitung deutlich. Zwei zusätzliche Halterungen hatten die Bewegung gemindert, aber nicht beseitigt. Es sollte überprüft werden, ob die durch den Druckstoß auftretende Beanspruchung ein Festigkeitsproblem für die Rohrleitung darstellt (Rp0,2 = 250 N/mm², Dauerschwingfestigkeit ~ 100 N/mm²).
Hierfür wurde die Rohrleitung an mehreren Stellen mit Dehnungs- und Verschiebungsmesstechnik ausgestattet, um die maximalen Verformungen während der Druckstöße zu messen und daraus die effektive Beanspruchung zu ermitteln.
Die Druckstöße von etwa 5 bar wurden durch das Anlaufen einer Pumpe erzeugt. Es wurden mit beiden Pumpen jeweils 4 Anläufe durchgeführt (insgesamt 8 Messungen). Hierbei ist zu bemerken, dass jeweils die erste Messung beider Pumpen durch einen Temperaturabfall von T~32°C auf T~16,5°C überlagert war. Die weiteren Messungen fanden unter konstanten Temperaturverhältnissen von T~16,5°C statt.
Die Bauteilreaktionen (Verschiebungen, Dehnungen, etc.) wurden online mit einer Messanlage verarbeitet und am Monitor als Zeit-Reaktions-Diagramm dargestellt.
Durch einen Vergleich der im Versuch gemessenen Werte mit den Grenzwerten für Spannungen für Kurz- und Langzeitbeanspruchungen konnte gezeigt werden, dass es zu keiner Grenzwertüberschreitung kommt. Die Beanspruchung der Rohrleitung liegt unterhalb der Grenzwerte für die Kurzeit- und Dauerfestigkeit, so dass das Anfahren der Pumpen alle 14 Tage keine negativen Auswirkungen auf die Dauerfestigkeit der Rohrleitung haben wird.