Für den Verbrauchermarkt sollte im Rahmen eines Due Diligence – Prozesses ein aktuelles Sachverständigengutachten vorgelegt werden, das die Nutzung mit 5 kN/m² ohne Einschränkungen bestätigt. Dabei war im Besonderen auf vorhandene Mängel (geringe Auflagertiefe, große Durchbiegungen und Hilfsabstützung der Unterzüge) einzugehen. Durch Bauteilanalysen (zerstörungsfreie Prüfungen) konnten bereits weiterführende Erkenntnisse gewonnen werden, jedoch blieben auch ungeklärte Punkte offen. Zum einen betraf dies die konventionelle Verstärkung von 8 Stützen, zum anderen den Nachweis ausreichender Tragfähigkeit der Stahlbetondecke.
Die Tragfähigkeit fast aller Stützen war trotz einer festgestellten ungewollten Schiefstellung gegeben. Ausnahme bildeten 8 Stützen, deren Ausführungen von der vorliegenden Statik abwichen. Für diese Stützen wurden vom Ingenieurbüro Schmitz, Bremen, Verstärkungsmaßnahmen geplant und von der Fa. Roxeler fachgerecht durchgeführt, so dass die Tragsicherheit dieser 8 Stützen vollumfänglich wieder hergestellt war.
Die Stahlbetondecke über der Tiefgarage war durchgehend für die Nutzlast von 5 kN/m² ausgelegt. Laut Statik reduzierte sich die Verkehrslast im Bereich der Büro- und Sozialräume auf 2 kN/m², da zusätzliche Lasten aus Innenwänden wirkten. Für den Durchgangsbereich zwischen Lager und Verkaufsfläche wurde durch Belastungsversuche nachgewiesen, dass dieser Deckenbereich die geforderten Lasten (p = 5 kN/m²) zzgl. zu den bestehenden Wänden abtragen kann.
Alle Unterzüge bis auf einen konnten konventionell nachgewiesen werden. Dieser wies bereits Risse (w ≤ 0,2 mm) auf, was auf eine bereits erfahrene Überlastung hindeutete. Für diesen Unterzug wurden vom Ingenieurbüro Schmitz Fundamente für die vorhandenen Hilfsstützen geplant und von der Fa. Roxeler eingebaut. Die Risse wurden mit Rissmonitoren ausgestattet und nach einer Nullmessung im Turnus von 6 Monaten (warme / kalte Jahreszeit) abgelesen.