Ein Verwaltungsbau aus den 1920er Jahren sollte zu einem Wohngebäude mit ca. 20 Wohneinheiten umgenutzt werden. Erste Bestandsaufnahmen der Gebäudekonstruktion und der vorhandenen Gründung zeigten, dass es sich bei den Geschossdecken überwiegend um Hohlsteindecken des Typs Berra handelt.
Die Belastungsversuche fanden an insgesamt 4 Deckenfeldern und 4 Unterzügen in 2 Etagen des Gebäudes statt. Die Auswahl der Stichprobe wurde anhand vorausgehender Untersuchungen festgelegt. Die Versuchslasten und der Versuchsaufbau waren so gewählt, dass die maßgebenden Schnittgrößen (Biegemoment/Querkraft) für die gewünschten Nutzlasten
Ständige Last
Ausbaulast (Schall- und Brandschutz, nicht vorhanden) g2 = 1,70 kN/m²
Veränderliche Last
Verkehrslast (DIN EN 19921-1-1; A2) p = 1,50 kN/m²
Verkehrslast (Trennwandzuschlag) p = 1,20 kN/m²
durch bis zu 48 Lasteinleitungsflächen für die Decken und bis zu 8 Lasteinleitungsflächen für die Unterzüge erzeugt werden konnten.
Die Versuchslasten wurden kontrolliert über hydraulische Pressen erzeugt. Die benötigte Gegenkraft wurde durch Belastungsrahmen generiert, die an den Wänden / Stützen des Gebäudes rückverankert waren. Die maßgebenden Bauteilreaktionen (Durchbiegungen / Dehnungen) konnten zeitgleich am Bildschirm analysiert werden.
Der nachgewiesene Bauteilwiderstand reicht aus, um die gewünschte Nutzung der Deckenkonstruktion (Berrahohlsteindecke und Stahlbetonunterzüge) umzusetzen.