Das Schulzentrum besteht aus zwei Gebäudeteilen (Haupthaus und Turnhalle, Bj. 1916) und war für den Schulbetrieb gesperrt worden, da sich die Tragsicherheit der Wrissenberg-Decken für die gewünschte Verkehrslast p = 3,0 kN/m² rechnerisch nicht zuverlässig bestimmen ließ. Gleiches galt für die Stahlbetondecke der Turnhalle, bei der die rechnerisch nachweisbare Tragfähigkeit bereits durch das Eigengewicht erschöpft war.
Die Wrissenberg-Decken waren insgesamt in einem schlechten Zustand, so dass bereits der Austausch, bzw. die konventionelle Ertüchtigung vorgesehen war. Risse in Spannrichtung und vermeintlich abgerissene Deckenränder schlossen den Erhalt des relativ unbekannten Deckensystems ohne weitergehende Untersuchungen aus. Einziger Lichtblick war, dass die Risse konsolidiert schienen und eventuell bereits in der Bauphase durch z.B. zu frühes Ausschalen entstanden sein könnten.
Wir nahmen die Herausforderung an und tasteten uns an die vorgegeben Versuchsziellasten heran. Mit erstaunlichem Ergebnis: kein Grenzwertkriterium wurde überschritten, die Verformungen blieben gering (f < l /1000) und die Tragsicherheit konnte experimentell nachgewiesen werden.